Iran Avantgarde – Eine erfolgreiche Vernissage
IRAN AVANTGARDE ! 50 iranische Künstlerinnen zeigen ihre Werke in Düsseldorf. Die auf Frauenkunst konzentrierte Ausstellung begann am 23. Februar mit einer furiosen Vernissage mit mehr als 200 Gästen und ist noch bis zum 18. März zu besuchen (Öffnungszeiten täglich 11-18h, außer Montags). Die Räumlichkeiten des KHP waren aufgrund der großen Bildermenge nicht ausreichend. Der Kulturverein D-Mitte stieg als Co-Organisator sofort in das Projekt mit ein, und so war es möglich, 70 Bilder in fußläufigem Abstand (5 min. die Oststr. hinunter) sowohl im KHP, Adersstr.45 als auch in der P-Kultur D-Mitte, Oststr. 118 (am Parkhaus) zu zeigen.
Am Abend des 23. Februars fand die Vernissage der IRAN AVANTGARDE statt. Als ganz besonderen Gast konnten wir Oberbürgermeister Thomas Geisel willkommen heißen, der eine Grußrede hielt, sowie den iranischen Kulturrat Seyed Ali Moujani und Kultursekretär Jakub Kilic von der iranischen Botschaft – extra aus Berlin angereist – die tatkräftig den schwierigen Import von solch Bilderzahl aus dem Iran unterstützt haben. Herr Moujani lobte die iranischen Künstlerinnen: „Aus der Geschlechterperspektive heraus betrachtet, kann man behaupten, dass Frauen mit einer höheren Präzision und viel mehr Zartheit als Männer, die sie umgebenden Angelegenheiten verfolgen. […] ‚Die Iranische Künstlerin‘ offenbart mit ihren Werken in dieser Ausstellung stille Geheimnisse ihres Herzens.“
Herr Kilic begleitete die Ausstellung mit iranischen Klängen auf einer historischen iranischen Laute.
Die Werke der iranischen Künstlerinnen sind auf zwei Stockwerke und mehrere Räume verteilt. Die Vielfalt und Tiefe der Bilder rief rundum Begeisterung und Erstaunen hervor.
Es sprachen auch die Organisatoren Dr. Stela Popescu-Böttger (KHP) und Roland Ermrich (Herausgeber D-Mitte). Roland Ermrich erläuterte die Ziele des Bürgervereins D-Mitte, der sich in diesem Stadtteil großer Fluktuation für multikulturelle Vielfältigkeit und das Aufeinanderzugehen einsetzt. Dr. Stela Popescu-Böttger erläuterte den zweiten Titel der Ausstellung – Spiegel der unsichtbaren Welt:
„Der große persische Dichter und Erzähler Nizzami hat das Wort ‚Spiegel der unsichtbaren Welt‘ vor 800 Jahren für seine Literatur geprägt. […] Die Künstlerinnen haben eine eigene Sprache entwickelt, die in unterschiedlicher Intensität durch den Schleier, durch die Blumen spricht. Fast jedes Bild muss gelesen werden, studiert werden, durchsucht werden nach geheimen Hintergründen und Nachrichten in dem Versuch, den Schleier von dieser unsichtbaren Welt zu lüften.“
Zwei der anwesenden Künstlerinnen, Maryam Mahdavi und Somayeh Salmani sprachen ebenfalls. Somayeh Salmani war es, die ursprünglich mit der Idee zu dieser Ausstellung iranischer Kunst auf das KHP zugegangen war. Sie initiierte damit eine Bewegung, die sich im Iran herumsprach und der sich dort immer mehr Frauen aus verschiedenen Städten anschlossen. Maryam Mahdavi hat in Teheran 56 Werke mit viel Mühe und Kommunikationsaufwand kuratorisch zusammengestellt und aus dem Iran selbst mitgebracht.
Von den ausstellenden Künstlerinnen sind außerdem die in London lebende Maliheh Zafarnezhad und Behnaz Abdollahi aus Hamburg angereist. Zu viert standen sie für die vielen iranischen Künstlerinnen, die leider nicht anwesend sein konnten.
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