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Kunstpunkte 2019 // Kunstpunkt 3: KHP Ateliers!
Auch in diesem Jahr sind die KHP-Ateliers bei den Kunstpunkten vertreten! Am 14. & 15. September werden Anica Hauswald, Marcus Krämer und Karin Fehr allen Interessierten Einblicke in ihre Kunst gewähren.
Anica Hauswald
Meine Werke sind abstrakt und minimalistisch. Reduziert auf einfache geometrische Formen. In vielen Lasurschichten mit Öl gemalt und von Hand geknüpft.
Sie bewegen sich zwischen Malerei und Objekt. Sind weder nur Malerei, noch nur Objekt. Da sie sich somit einer konkreten Kategorisierung entziehen, könnte man sagen, es handelt sich um eine Art geknüpfte Malerei.
In einem mühsamen und zeitintensiven Prozedere knüpfe ich das in dünne Streifen geschnittene Kunstfell in unterschiedlichen Florlängen, Farben und Kompositionen in Handarbeit zusammen. Das Netzgewebe gibt zwar die Geometrie vor, aber aufgrund des wilden Fells wird diese Geometrie und Strenge wieder etwas aufgelöst. Auch der Prozess des Knüpfens erfolgt zwar kontrolliert, wird durch das wilde Fell aber wieder gebrochen. Zudem brechen die oft humorvollen Titel die Strenge. Die Titel laden den Betrachter zu Assoziationen ein, obwohl meine Arbeiten an sich frei von Narrationen sind.
Häufig arbeite ich mit monochromen Farbflächen oder mit starken Farbkontrasten und schrillen Farben.
In jüngster Zeit binde ich meine Arbeiten auch in Wandgestaltungen mit ein. Ich gestalte den Ausstellungsraum mit, indem ich die Wände farblich gestalte und mit meinen Fellarbeiten kombiniere. So kann ich ortsspezifisch ein Raumkonzept gestalten.
Karin Fehr
Mein wichtigstes Medium ist die Zeichnung. Die neuesten Arbeiten sind großformatige Tuschezeichnungen, eine Auseinandersetzung mit Naturformen. Als temporäre Präsentation, losgelöst vom Papier und Format, mittels Klebeband, abstrakt-dynamische Zeichnung im 3-dimensionalen Raum.
Rückblick
Vernissage ARS TANGO 2019 – Rückblick
Es war eine wunderschöne Vernissage mit anschließender Milonga. Zeitweise waren knapp 90 Gäste da. Die beiden Künstlerinnen Romy Musholt und Evelyn Schmidt haben ganze Arbeit geleistet und die Ausstellung mit tollen Werken beschickt! Herzlichen Dank an die Künstlerinnen und an die vielen wunderbaren Gäste! Dankeschön auch an Fridhelm Griepentrog von FUTURO SI, der uns mit Sekt und Wein versorgte und damit Projekte für Kinder in Lateinamerika unterstützt und u.a. Events für den guten Zweck organisiert, demnächst in der Tonhalle mit Nicole Nau und Luis Pereyra. Dankeschön auch an Mathias EL ROJO, der uns Tangos und Walzer auflegte – zum wiederholten Male! Rainer Musholt und Peter Wacker haben viele schöne Photos gemacht, von denen einige hier zu sehen sind. Danke Euch allen! Danke, danke!
ARS TANGO 2019 – Evelyn Schmidt & Romy Musholt
ARS TANGO 2019
Tangomusik und Tanz vermitteln eine besondere Art, das Leben zu feiern. Etwa 100 Jahre sind vergangen, und immer noch tut er, was er am besten kann: die Widrigkeiten und Niederlagen im Leben auszudrücken und mit Verve damit klar zu kommen. Mit seinen Melodien und Rythmen fordert er die Fehlschläge des Schicksals heraus und feiert mit Trotz und Stil das Bewusstsein, da zu sein, im Hier und Jetzt. Für seine Anhänger ist der Tango eine Ausdrucksform, die eine Kapitulation des Einzelnen nicht zulässt und auch nicht die endgültige Niederlage. Er trägt die Menschen und macht sie wach mit seinen wechselnden Impulsen. Wie drücke ich das alles im Bilde aus? Wie drücke ich Innigkeit, Achtung voreinander, Gemeinschaftlichkeit, Einsamkeit, Dynamik, die Flüchtigkeit des Augenblicks aus?
Wir haben mit Romy Musholt aus Werne und Evelyn Schmidt aus Pforzheim zwei Künstlerinnen eingeladen, die sich mit Charme, Hingabe und Können dem Thema gewidmet haben.
Romy Musholt
Es ist die Begegnung im Tanz, die Romy Musholt interessiert, der wortlose Dialog des tanzenden Paares. Themen ihrer Malerei sind die Gesten des Haltens und Gehaltenwerden, Momentaufnahmen des Tanzes bei denen die nonverbale Kommunikation ins Zentrum rückt. Romy Musholts Gemälde haben dank ihrer realistischen Malkonzeption zudem chronistische Züge. Sie hat zahlreiche Ausstellungen mit Tangomotiven bestritten.
Evelyn Schmidt
Für Evelyn Schmidt ist Kunst ein Transformationsprozess: “Das Ergebnis ist kein Abbild des Gesehenen, es ist eher die sichtbare Übersetzung in eine andere Sprache. Die Eindrücke durchlaufen eine Transformation auf ihrem Weg vom Auge zur Hand.Was dazwischen liegt ist für den Verstand nicht greifbar. Im Gegenteil, ich habe eher den Eindruck, dass der Verstand das größte Hindernis darstellt.” Evelyn Schmidt hat ein breites Werk an Tangobildern erarbeitet und stellt regelmäßig vor allem in Süddeutschland aus.
Ausstellungsdauer: 23. August – 08. September 2019
Öffnungszeiten: Dienstags-Freitags 12.00 – 18.00 Uhr
Vernissage: Freitag, 23. August, 18.00 Uhr
anschließend Atelier-Milonga ab 19.30 Uhr mit DJ Matthias “El Rojo”
Salz und Asche – Fotografien von Thomas Heinser im DER|RAUM bei hsl
Salz, Asche. Kleine Kristalle, winzige Partikel. Thomas Heinser zeigt sie uns aus der Distanz. Aus großer Distanz. Fotografiert aus der offenen Tür des Helikopters heraus, hunderte von Metern über kalifornischem Boden.
Mit wachem Blick und mit wachen Sinnen für das Wesentliche dieser Zeit fotografiert Heinser seit Anfang der 2010er Jahre die Landschaft der US-amerikanischen Westküste annähernd vertikal aus der Vogelperspektive. Aus der Ferne besehen ist alles schön, lautet ein Sprichwort. Salinen, Waldgebiete, Felder und seit zwei Jahren auch die Küstenabschnitte formen sich zu abstrakten, farbigen, reliefartigen Strukturen. Und Thomas Heinser sucht diese klaren Kompositionen, findet sie, wenn der Helikopter die perfekte Kurve fliegt.
„Salz und Asche“. Von Donnerstag, 6. Juni, bis Sonntag, 9. Juni zeigt das hsl Fachlabor Thomas Heinsers an ungegenständliche Ölmalerei erinnernde Fotografien in seinen Ausstellungsräumlichkeiten DERRAUM in Düsseldorf. Es sind Bilder von betörender Schönheit. Doch es ist eine Schönheit, die verstört. Auf den zweiten Blick, wenn das Auge die Farben und Formen entschlüsselt und Details erkennt, offenbart sich die kalifornische Landschaft als geschunden und zerstört. Die Eingriffe des Menschen ins Ökosystem haben Wunden geschlagen und Narben hinterlassen. Doch nichts ist vergleichbar mit der Dürre und vor allem mit den verheerenden Bränden als Folge des Klimawandels, welche die Farbpalette auf Brauntöne und die Wälder auf schwarz-graue Tusche-Zeichnungen reduzieren. „Wir leben in dunklen Zeiten“, sagt Thomas Heinser. „So sind auch meine Fotografien dunkler geworden“.
Zurück ins Jahr 1984. Thomas Heinser, der gebürtige Dinslakener, hat gerade sein Fotografiestudium an der Fachhochschule für Kommunikationsdesign in Düsseldorf abgeschlossen, als er als Assistent eines Fotografens für einen deutschen Autohersteller einen Auftrag in San Francisco erfüllt. „Es passte alles“. Heinser lernt eine junge Designerin kennen, heiratet, und bleibt als selbstständiger Fotograf in San Francisco, wo er bis heute lebt. In einem Umfeld liberal denkender Freunde, aber auch mit wachsender Sorge angesichts der Politik in Washington. Thomas Heinsers Bilder sind nicht vordergründig politisch. Aber es gebe sie auch eben nicht ohne die Auswirkungen des von Menschen gemachten Klimawandels. Um sie wirklich zu erfassen, muss man zweimal hinschauen, tiefer blicken und ihre optische Ästhetik hinterfragen. Darin liegt ihre Bedeutung.
Die Ausstellung, mit der Thomas Heinser für drei Tage in die Stadt seiner Studientage zurückkehrt, ist ein Querschnitt seines Schaffens der letzten Jahre. Er freue sich darauf, alte Professoren, Mentoren und Kommilitonen wiederzusehen, sagt er am Telefon. Den Kontakt zu hsl stellte schon vor Jahren ein befreundeter Fotograf her, Heinser lässt von dem Labor, das auf Kunstfotografie spezialisiert ist, einen Teil seiner Drucke machen. In Deutschland waren seine Bilder in den letzten Jahren in Berlin, Hamburg, Köln, Karlsruhe und im heimischen Dinslaken zu sehen.
Die letzte Ausstellung in San Francisco führte er gemeinsam mit dem deutschen Konsulat durch, die Einnahmen kamen einer Organisation zugute, die Menschen betreut, die in Paradise obdachlos wurden. Thomas Heinser zeigt in Düsseldorf auch Aufnahmen, die in der Nähe des völlig zerstörten Ortes entstanden, aber nicht die Ruinen selbst. „Ich denke, dass die Landschaften ebenso, wenngleich etwas zurückhaltender, die Katastrophe zeigen“, so Heinser.
So wird die Landschaftsfotografie im Zeitalter des Klimawandels zum beeindruckenden Statement.
Thomas Heinser, „Salz und Asche“
DER|RAUM bei hsl
Adersstr. 49
40215 Düsseldorf
Vernissage 6.Juni 17:00 – 22:00 Uhr
Ausstellung 6. Juni – 9. Juni 2019, Donnerstag bis Samstag 12:00 – 18 Uhr, Sonntag 12:00 – 16:00 Uhr